Der Monat, in dem es laut Statistik die meisten Staus im Jahr gibt, ist rum. Im November sind die meisten Leute auf den Straßen unterwegs, weil keiner gerne in diesem düsteren und nassen Monat Urlaub macht. Dieses Jahr gehörte ich zu den Ausreißern. Zwei Wochen hatte ich frei und die auch bitternötig.
Wie angekündigt habe ich diese Zeit dem Vorlektorat meines L-Projekts gewidmet und das hat sehr viel Spaß gemacht. Obwohl das auch Arbeit ist, hat es dennoch meine Energiereserven wieder aufgefüllt. Rumliegen und Nichtstun ist zwar erholsam, aber das Schreiben leistet mehr als das. Es bringt mich nicht nur runter, es beglückt mich aktiv.
Sehr spannend war außerdem die Videokonferenz mit Frau Nina Arrowsmith, der Inhaberin der Arrowsmith Agency. Drei Stunden vor dem Termin hatte ich hier alles angeschlossen und überprüft, die Boxen, das Micro und die separate Kamera, damit auch etwas Qualität mit im Spiel ist und Sprechen und Zuhören nicht so anstrengend wird. Und was ist passiert? Das Internet hat gestreikt! Gerade dann, wenn's wichtig ist. War ja klar! In letzter Sekunde habe ich in meiner Not einen Hotspot mit dem Handy gesetzt, meine Kopfhörer aufgezogen und das Tablet verbunden. Alle Vorbereitung für die Tonne, Adrenalinspiegel bis zum Anschlag und im Endeffekt war ich dezent hibbelig. Etwas mehr Coolness hätte ich schon gerne an den Tag gelegt, aber die Zukunft meiner Geschichten ist mir eben nicht egal.
Das Gespräch war ein gegenseitiges Beschnuppern von Angesicht zu Angesicht. Den Text eines Autors zu kennen, ist eine Sache. Ihn persönlich einzuschätzen eine andere.
Ansonsten hatte ich im November nicht viel Anderes im Kopf als das L-Projekt. Drei Schränke und eine neue Lampe habe ich für mein Spielzimmer erworben, doch bis die aufgebaut sind bzw. von der Decke baumelt, ist wahrscheinlich Weihnachten. Mein Mann will die Schränke an der Wand festschrauben und der hat mit seinem ersten Master-Semester aktuell sehr viel zu tun. Im Anschluss habe ich aber genug Platz für alle neuen Bücher.
Bis zum Ende des Jahres muss ich aber auch noch fleißig sein und endlich, endlich das Kalte-Herzen-Projekt fertigstellen. Eigentlich bin ich kein Drückeberger, aber bei diesem Projekt steckt irgendwie der Wurm drin. Ich nehme mir die Fertigstellung jeden Monat aufs Neue vor und immer kommt etwas dazwischen. 360 Seiten zählt das Manuskript aktuell, aber weiterhin fehlt das Finale. Dabei muss ich das eigentlich nur runterschreiben. Was passiert, steht längst.
Im Dezember zählen alle Ausreden nicht mehr. Im Januar muss das Schätzchen fertig sein und es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffe! Ende des Monats habe ich sogar wieder zwei Wochen Urlaub. Beim nächsten Monatsbericht habe ich auf jeden Fall einen Haken an die Sache zu machen.
Wenn nicht, wird mich Maskottchen Haralberta fressen!